Auswertung zum OB-Stammtisch in Buchholz

"Diese traditionelle Veranstaltung bringt jeden etwas". Mit diesen Worten bilanzierte Jens Iser, der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Pro Buchholz" den 9. Buchholzer Stammtisch mit OB Rolf Schmidt, Vertretern der Stadt sowie Buchholzer Stadträten. Zirka 75 interessierte Bürger hatten sich dazu auf Einladung von "Pro Buchholz" am 8. April 2019 im Buchholzer Rathaus eingefunden.
OB Rolf Schmidt gab zunächst einen Überblick über aktuelle Vorhaben der Stadt, wie das neue Industriegebiet, drei Hochschulprojekte, das neue Museumskonzept sowie das Märchenfilm-Festival "fabulix" und 500 Jahre Annaberger KÄT. Im Stadtteil Buchholz stünden in diesem Jahr die Fertigstellung des Waldschlößchenparks, der Bau der Waldschlößchenstraße sowie mehrere kleiner Vorhaben im Fokus. Positiv sei auch, dass der Buchholzer Jahrmarkt dank engagierter Bürger weitergeführt werde und dass die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWA) inzwischen auch in Buchholz wieder investieren könne. Auch von den geplanten Hochschulprojekten erhoffe er sich positive Wirkungen für Buchholz. Für die Belebung der Innenstadt suche man derzeit einen neuen Nahversorger.
Sehr wichtig sei der Erhalt der Oberschule J. H. Pestalozzi. Man habe viel in das Haus investiert. Aktuell fehle kein einziger Lehrer. Um Schüler nach Buchholz zu lenken, gebe es derzeit Gespräche mit der Bildungsagentur, umliegenden Orten sowie Eltern.    

Jens Iser lobte die bereits vorgenommenen Investitionen in Schulen und Kindertagesstätten. Positiv seien auch das Einbahnstraßensystem und der Abtransport von Schnee im Winter gewesen. Während der Diskussion verwiesen Bürger auf Probleme bei den Gebäuden Am Graben 5, Hans-Sachs-Straße 8, Buchenstraße 10 sowie Karlsbader Straße 88. Bei letzterem fehle noch die Zustimmung des Nachbarn zum Abriss, so Sachgebietsleiter Christian Uhlig. Angeregt wurden ferner eine bessere Straßensanierung sowie stärkere Kontrollen der Stadt zur Sauberkeit auf der Halde 116. Am 27. April will die Bürgerinitiative "Pro Buchholz" diese Fläche reinigen. Im Blick auf eine schnellere Beräumung von Waldwegen sagte OB Rolf Schmidt, dass zunächst vorbeugende Maßnahmen gegen Borkenkäferbefall Priorität haben. Zur Qualitätsverbesserung des Firstenweges teilte er mit, dass derzeit eine Rad- und Wanderwegekonzeption für die Region erstellt werde.
Viel Beifall gab es für die von Jens Lötzsch vorgestellte App "AB Info". Sie ist bereits im Google Play Store für alle Android-Geräte kostenlos erhältlich und informiert u. a. über Not- und Bereitschaftsdienste, Neues aus der Stadt, das Amtsblatt, den Abfallkalender sowie Veranstaltungs- und Tourismusangebote. Dabei nutzt sie im Wesentlichen die auf der städtischen Seite www.annaberg-buchholz.de bereit gestellten Informationen. Die Idee dazu stammt von Paul Reuter. Für Anregungen und Hinweise ist man dabei stets offen.   

Zum Abschluss des OB-Stammtisches informierte Fachbereichsleiter Holger Trautmann über das Ergebnis einer aktuellen Schülerumfrage in Buchholz, die mit Unterstützung der Stadt durchgeführt wurde. Von rund 1.800 Fragebögen wurden 224 beantwortet, was nicht repräsentativ ist. Die Umfrageteilnehmer bewerten die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt überwiegend gut, sehen aber Nachholbedarf bei der Vertretung von Buchholzer Interessen im Stadtrat. Digitale Verwaltungsleistungen wünschen weniger als die Hälfte dieser Bürger. Groß ist das Interesse an einen Ortschaftsrat. 147 der Befragten wünschen sich eine solche Vertretung. Die Entscheidung darüber obliegt dem Stadtrat.
Nicht zuletzt gab der Leiter des Oberbürgermeister-Büros, Marcel Rockstroh, Einblick in die drei aktuellen Hochschulprojekte, den Bahncampus, die Referendarausbildung ab Sommer 2019 und eine geplante private Hochschule ab 2020/21. Auf dem Bahncampus stehen intelligenter Schienenverkehr, Mobilität, Ökologie und digitale Vernetzung, außerdem der Umbau des Unteren Bahnhofs und der Aufbau eines 5 G-Netzes besonders im Fokus. Zirka 120 Firmen sind dabei als Partner mit im Boot. Dies werde sich für Buchholz ebenso positiv auswirken, wie die Ausbildung von ca. 60 Referendaren im Gebäude Hans-Witten-Straße 5 und die an gleicher Stelle geplante private Hochschule, weil u.a. Wohnungen benötigt werden und junge Leute im Erzgebirge eine Perspektive erhalten.        

Mit Grund- und Mittelschule, Hort und Kindertagestätte, zwei Turnhallen, Spiel- und Sportplätzen, einem Einkaufsmarkt und weiteren Geschäften sowie Freibad, Wanderwegen, dem Buchholzer Wald und den Waldschlößchenpark gibt es im Stadtteil eine recht gute Infrastruktur. Zudem sorgen starke Vereine, die Bürgerinitiative Pro Buchholz, die Buchholzer Pfadfinder sowie Kirchgemeinde, Feuerwehr und weitere Akteure in Buchholz für ein breit gefächertes gesellschaftliches Leben.